Ich koche gern. Mit einem Rezept herumzubasteln und einen ausgewogenen Geschmack hinzubekommen, macht mir großen Spaß. Allein die Düfte in der Küche, oder das stolze Gefühl, wenn mein Sohn sagt: „Papa, Du machst einfach die besten Frikadellen!“ Nur, um gleich darauf die nächste zu verspeisen. Was ich ungern mache und auch kaum je gemacht habe, ist es, alle Gerichte von Anfang an zuzubereiten. Zerkleinern, in Würfel schneiden, abmessen, hin zum Kühlschrank, zurück zum nächsten Schrank – wieso sieht das in den Kochshows nur immer so mühelos aus?
Ganz einfach: Im Fernsehen wird die gesamte Vorbereitung vorab erledigt. Sieht man die Sterneköche etwa Zwiebeln schälen? Höchst selten. Meist steht alles fertig vorbereitet in kleinen Schüsseln auf der Arbeitsplatte und muss nur noch in den Topf gegeben und umgerührt werden. Man denkt dann, dass es wirklich so einfach ist, und wundert sich, wenn man das Gericht nicht in fünf Minuten auf den Tisch bringt, sondern eine geschlagene Stunde dafür braucht. Es ist die Vorbereitung, die so viel Zeit kostet. Profiköche beschäftigen deshalb ein ganzes Team an Hilfskräften, die alle Zutaten vorbereiten und bereitstellen. Das bezeichnet man auf Französisch als ‚mise en place‘ (an den richtigen Ort gestellt). Dies macht das Kochen der Profis so viel schneller als das der Hobbyköche.
Weshalb schreibe ich in einem EDA-Blog über das Kochen? Nun, ich denke, dass wir daraus eine Menge lernen und auf den Design-Prozess übertragen können. Schließlich gibt es durchaus einige Parallelen zwischen Elektronikentwicklung und Kochen. Man plant. Man entwirft, Man probiert aus, verwirft und beginnt von vorn. Man modifiziert etwas und hat letztendlich das fertige Produkt auf dem Tisch. Hierzu braucht es nicht nur die passenden Fähigkeiten, sondern auch Kreativität. Damit Sie aber Zeit für eben diese Kreativität haben, dürfen Sie Ihre Zeit nicht mit dem Zerhacken von Zwiebeln vergeuden, wenn Sie welche brauchen, sondern die zerkleinerten Zwiebeln sollen schon bereitstehen.
Was sind diese Zwiebeln, übertragen auf den Design-Prozess? Überlegen Sie einmal, was Sie tun, wenn Sie mit einem neuen Design beginnen? Zunächst erstellen Sie ein Grundgerüst für das Projekt: eine grundlegende Ordnerstruktur für die Dateien, die ersten Schaltpläne und eine PCB-Datei. Ihre Schaltpläne benötigen einen Zeichnungsrahmen, und für Ihr PCB müssen Sie den Umriss und den Lagenaufbau festlegen. Auch Design-Regeln gilt es zu definieren. Und selbstverständlich müssen Sie Zugriff auf eine Bibliothek mit Bauteilen haben, die für die Verwendung zugelassen sind (sonst müssen Sie eine solche Bibliothek zunächst anlegen). Im Idealfall ist auch der Output-Prozess bereits fest vorgegeben, damit Sie dafür später nicht eine Menge Zeit aufwenden müssen.
Wie wäre es, wenn all diese Informationen stattdessen an einem einzigen, zentralen Ort hinterlegt wären, sodass jeder in Ihrer Organisation Zugriff auf vorab definierte und zugelassene Zutaten hätte, um den gesamten Ablauf zu beschleunigen? Wie wäre es, wenn beim Start eines Projekts die Vorbereitungsarbeit schon getan wäre?
Altium Vault ist eine EDA-orientierte Datenmanagement-Lösung, mit der der Betrieb in Ihrer Design-‚Küche‘ so rund läuft wie in einem Drei-Sterne-Restaurant. Ein wichtiger Aspekt des Altium Vault ist das Vorhalten Ihrer Komponenten. Wenn Ihre durch Lebenszyklus-Management ergänzten, freigegebenen Bauelemente jedem in Ihrer Organisation zur Verfügung stehen, wird keine Zeit mehr mit Doppelarbeit vergeudet. Müssen neue Bauteile angelegt werden, haben Komponenten-Templates bereits das mise en place erledigt (Zuweisung von Symbol und Footprint und Definition der für das Bauteil benötigten Parameter).
Der im November 2016 vorgestellte Vault 3.0 baut die bestehenden Konzepte der Wiederverwendung von Designs (z. B. der Zeichnungsrahmen für Schaltpläne) weiter aus, indem weitere wiederverwendbare Inhalte wie etwa Lagenaufbauten hinzugenommen werden. Sie können somit einen vorgegebenen und bereits zugelassenen Lagenaufbau für Ihr PCB verwenden.
Die wichtigste Neuerung von Vault 3.0 sind meiner Ansicht nach aber die Projekt-Vorlagen, mit denen Sie jetzt das Projekt-Grundgerüst für alle Ihre gängigen Design-Typen festlegen können. Mit wenigen Mausklicks erstellen Sie die Ordnerstruktur für Ihr Projekt, binden den Titel-Schaltplan und etwaige weitere benötigte Pläne ein und definieren das PCB. Sogar den Umriss der Leiterplatte erstellen Sie und binden die Standard-Steckverbinder für die betreffende Technologie ein. Alles wird dann der Versionskontrolle unterworfen, und Ihre Ausgaben werden durch vom Vault verwaltete Output-Job-Dateien, Vorlagen für Stücklisten und Draftsman-Dokumentationen kontrolliert.
Wenn Sie Ihre Elektronik-Entwicklungsumgebung nach dem Mise en place-Konzept organisieren, wenn Sie also Ihre EDA-‚Zwiebeln‘ fertig geschält und zerkleinert zur Hand haben, können Sie Ihre Design-Rezepte schneller und bekömmlicher auf den Tisch bringen als jemals zuvor!
Sie wollen mehr über die Lösung der zentralisierten Datenverwaltung in Altium Vault erfahren? Für mehr Informationen besuchen Sie Altium Vault auf unserer Web-Seite.