So stellen Sie Ihren ersten PCB-Designer ein

Zachariah Peterson
|  Erstellt: April 5, 2023  |  Aktualisiert am: Juni 4, 2024
So stellen Sie 2023 den richtigen PCB-Designer für Ihr Projekt ein

Sie brauchen für ein Elektronikprojekt einen PCB-Designer. Technische Talente finden Sie auf unterschiedlichen Wegen: Über klassische Stellenausschreibungen, LinkedIn, Freelancer-Portale oder sogar durch die Zusammenarbeit mit einem Personalvermittler. Doch wie finden Sie die richtige Person für Ihr Projekt und entscheiden, ob Sie beispielsweise eine Festanstellung anstreben oder lieber mit einem Freelancer oder einer Designfirma zusammenarbeiten?

Bei Einstellungsentscheidungen, die ich persönlich treffen muss, denke ich oft daran zurück, wie andere mich interviewt haben und was davon schließlich zu einem erfolgreichen Projekt geführt hat. In diesem Artikel werde ich daher meinen Ansatz zur Einstellung eines PCB-Designers für die Arbeit an einem neuen Produkt skizzieren. Unabhängig davon, ob Sie ein großes Unternehmen oder ein Startup sind, lohnt es sich diese Tipps einmal genauer anzusehen. Denn diese können Ihnen dabei helfen, die richtige Strategie für sich selbst und Ihr Unternehmen zu entwickeln, sowohl für die Einstellung an sich als auch für das Vorstellungsgespräch.

Was Sie bei der Einstellung eines PCB-Designers erwarten können

1. Auftragnehmer, Angestellter oder Designfirma?

Viele PCB-Designer arbeiten schon seit langem für große Unternehmen und das mit einem riesigen Spektrum an Designs. Die Designer sind dabei nicht immer in Vollzeit angestellt. Denn nicht alle Unternehmen benötigen Vollzeit-PCB-Designer. Oftmals brauchen sie zwar eine engagierte Person, aber eben nur für eine bestimmte Zeit, um beispielsweise die Projektarbeit zu erledigen. In anderen Fällen ist die Designarbeit periodisch und bedarfsabhängig, beinhaltet aber dafür vielleicht auch Front-End-Engineering und Laborarbeit.

Überlegen Sie sich zuvor gut, welche Art von Kandidaten Sie suchen und wie sie mit ihnen zusammenarbeiten möchten. Je nach Designrhythmus, Zeitaufwand und Aufgabenanforderungen können dabei interne Mitarbeiter oder auch externe Dienstleister die richtige Wahl sein.

Folgende Fragen sollten Sie beantworten:

  • Wie lange wird jedes Projekt dauern?
  • Ist der Designer für mehrere Produkte zuständig?
  • Leistet der Designer auch Front-End-Engineering-Arbeit?
  • Muss der Designer auch die Beschaffung/Herstellung koordinieren oder verwalten?
  • Ist Vor-Ort-Arbeit in einem Labor oder einer Testeinrichtung erforderlich?

In einigen Fällen ist es besser, zunächst eine Vereinbarung mit einem Auftragnehmer zu treffen oder eine feste Tarifvereinbarung mit einer Designfirma abzuschließen, anstatt direkt einen Vollzeitmitarbeiter einzustellen. Auch der Ort der Leistungserbringung spielt hierbei eine Rolle: Auftragnehmer und Planungsbüros arbeiten in der Regel remote. Um hingegen jemanden vor Ort in ein Unternehmen zu integrieren, ist in der Regel ein Vollzeitmitarbeiter erforderlich.

2. Spezialisierung

Bisherige Berufserfahrung ist wichtig, noch entscheidender ist jedoch, in welchen spezifischen Designbereichen der Kandidat beteiligt war. In großen multinationalen Unternehmen können Elektronikentwickler jahrelang an einem bestimmten Hardware-Submodul arbeiten. In kleineren Unternehmen oder als Privatunternehmer arbeitet ein Designer womöglich an einer Vielzahl verschiedener Projekte; seine Erfahrung könnte daher viel breiter sein, aber weniger spezialisiert.

Achten Sie darauf, dass Sie sich ein Bild über die Erfahrung der Kandidaten in den Bereichen verschaffen, die für Sie relevant sind, sowie in den indirekt damit zusammenhängenden technischen Bereichen, die sich auf Ihr Projekt auswirken werden. Wenn Sie z. B. eine komplexe digitale Leiterplatte entwickeln, müssen sie sich mit viel mehr auskennen als nur mit dem Routing von differentiellen Paaren. Sie müssen SI/PI/EMI und Ihre spezifischen Schnittstellen kennen und wissen, wie man ein Stromverteilungsschema auf der Leiterplatte konstruiert. Sie müssen auch über Leiterplattenmaterialien und Lagenaufbauten Bescheid wissen, denn sie sollten dies nicht einfach einem Händler überlassen.

Foto einer Leiterplatte
Sie sollten wahrscheinlich keinen Power-Systems-Designer für eine Position einstellen, welche die Entwicklung von Hochgeschwindigkeits-Netzwerkkarten erfordert.

3. Verständnis des Designprozesses

Ein professioneller Designer, der sich über den Fiverr-Status hinaus weiterentwickelt hat, sollte ein tiefgreifendes Verständnis des Designprozesses haben, der über die bloße Schaltplanerfassung und das PCB-Layout hinausgeht. Der Designprozess für fortschrittliche Systeme kann viel detaillierter sein, insbesondere wenn der Designer in einem der folgenden Bereiche die Leitung der Produktentwicklung übernehmen muss:

  • Design und Engineering von Front-End-Schaltungen
  • Identifizierung und Kenntnisse relevanter Standards
  • Vorbereitung einer Produktspezifikation
  • Materialauswahl und Abstimmung der DFM-Anforderungen im Hinblick auf die PCB-Leistung
  • Design von Kabelbäumen, Gehäusen oder Steckverbindern
  • Verständnis der Back-and-Forth-Interaktion in der ECAD/MCAD-Zusammenarbeit
  • Firmware-/Softwareentwicklungsprozesse

Die heutigen Designteams sind im hohen Maße multidisziplinär aufgestellt. Das bedeutet, dass Ihr PCB-Designer möglicherweise in einem der oben genannten Bereiche Input geben oder sogar die Leitung übernehmen muss.

4. Verständnis des Herstellungsprozesses

Heute herrschen DFM/DFA für moderne Produkte vor, sodass Designer so viel wie möglich über den PCB-Herstellungsprozess wissen müssen. Startups, die innovative Produkte entwickeln, beabsichtigen in der Regel, mit hohem Volumen zu produzieren. Daher sollte der von Ihnen ausgewählte PCB-Designer die Nuancen des Herstellungsprozesses sowie die Verwaltung von Produktion und Logistik verstehen, um sicherzustellen, dass Planungs-/Kostenziele erreicht werden.

Die Arbeit innerhalb der modernen Elektroniklieferkette ist die andere Seite des Elektronikdesigns, der Entwicklung und der Fertigung. Designer, die wissen, wie sie Lieferkettendaten nutzen können, um intelligente Entscheidungen bei der Komponentenauswahl zu treffen, sind sehr viel wertvoller. Ihr Beitrag hilft, Nacharbeiten, Produktionsverzögerungen und Kostenüberschreitungen zu vermeiden.

5. Softwarekompetenz

Letztendlich sollte Designer-Kandidat über einige Erfahrung mit Ihrem bevorzugten CAD-Werkzeug verfügen. Auftragnehmer und externe Designunternehmen besitzen in der Regel ihre eigenen Lizenzen, während Sie die Lizenzen für einen Mitarbeiter selbst bereitstellen müssen. Die Fähigkeiten der PCB-Designsoftware haben sich in den letzten 20 Jahren massiv verbessert, aber es gibt noch weitere Engineering-Anwendungen, die im Produktentwicklungsprozess erforderlich sind, wie z. B.:

  • Anbieterspezifische SPICE-Simulatoren (z. B. LTSpice oder TINA-Spice)
  • SI/PI/EMI-Simulationsanwendungen (Simbeor, Ansys usw.)
  • Entwurfs- und Modellierungswerkzeuge für mechanische Teile (z. B. SOLIDWORKS)
  • Anwendungen für Tests, Messung und Analyse
  • Simulations- und Modellierungswerkzeuge auf Systemebene (z. B. Keysight)

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Über den Autor / über die Autorin

Über den Autor / über die Autorin

Zachariah Peterson verfügt über einen umfassenden technischen Hintergrund in Wissenschaft und Industrie. Vor seiner Tätigkeit in der Leiterplattenindustrie unterrichtete er an der Portland State University. Er leitete seinen Physik M.S. Forschung zu chemisorptiven Gassensoren und sein Ph.D. Forschung zu Theorie und Stabilität von Zufallslasern. Sein Hintergrund in der wissenschaftlichen Forschung umfasst Themen wie Nanopartikellaser, elektronische und optoelektronische Halbleiterbauelemente, Umweltsysteme und Finanzanalysen. Seine Arbeiten wurden in mehreren Fachzeitschriften und Konferenzberichten veröffentlicht und er hat Hunderte von technischen Blogs zum Thema PCB-Design für eine Reihe von Unternehmen verfasst. Zachariah arbeitet mit anderen Unternehmen der Leiterplattenindustrie zusammen und bietet Design- und Forschungsdienstleistungen an. Er ist Mitglied der IEEE Photonics Society und der American Physical Society.

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