Wie aber kommen Sie am besten durch dieses Stadium nach dem Design-Prozess? Sie haben alle notwendigen Werkzeuge zur Ausgabe aller Dateien, die von Ihrem Hersteller gewünscht werden. Wir alle wissen aber, dass es niemals einfach und unkompliziert ist, digitale Bits in ein physisches Resultat zu verwandeln Tatsächlich können sich nämlich Monate harter Arbeit, die Sie in das Design des perfekten Board-Layouts investiert haben, auf einmal in Luft auflösen, wenn es Ihnen nicht gelingt, Ihre Design-Intention in der Fertigungs-Dokumentation klar zum Ausdruck zu bringen.
Wenn es eine einzige Quelle der Wahrheit gibt, an der Sie Ihren Dokumentationsprozess überprüfen können, so ist es die beständige konventionelle Weisheit, dass mehr Details immer besser sind als weniger. Was sind also einige der feinen Details, die die meisten PCB-Designer häufig in ihrem Dokumentationsprozess übersehen? Wir skizzieren im Folgenden die fünf wichtigsten Fallstricke, auf die Sie im Dokumentationsprozess achten müssen, damit nie wieder eines Ihrer Designs zurückgewiesen wird.
Auch wenn es wie ein Kinderspiel erscheinen mag, ist das Überführen Ihres PCB-Designprozesses und der zugehörigen Spezifikationen in die von Ihrem Leiterplattenhersteller benötigten Dateien niemals unkompliziert. Um Ihren gesamten Produktionsprozess scheitern zu lassen, muss in Ihrer Dokumentation nur ein einziges Element fehlen. Es folgen einige Hinweise dafür, wie Sie Ihrem Leiterplattenhersteller eine vollständige PCB-Dokumentation übergeben können
Einfach ausgedrückt, sollte ein komplettes PCB-Dokumentationspaket sämtliche von Ihrem Hersteller benötigten Dateien enthalten, und zwar in einem Dateiformat und so strukturiert, dass sie ohne Rätselraten interpretiert werden können. Alle überflüssigen oder fehlerhaften Dateien, auf die Ihr Hersteller stößt, resultieren in Verzögerungen bei Ihrem Herstellungsprozess. Und das ist schließlich das Letzte, was Sie wollen.
Komplettes Dokumentations-Datenpaket (Output-Job-Dateien)
Während Klasse 2 der Industriestandard für PCB-Dokumentation ist, ändert sich Ihre Originalzeichnung drastisch, wenn Sie für eine andere Klasse (1 oder 3) entwerfen. Aus diesem Grund ist die genaue Angabe der Klasse nach den folgenden Richtlinien wichtig:
Mit der Angabe der geforderten Klasse in Ihrem Zeichnungssatz stellen Sie sicher, dass Ihre Leiterplatte korrekt verarbeitet wird. Außerdem hilft dies bei der technischen Prüfung. Diese entscheidende Information wird es Ihrem Hersteller letztendlich erlauben, das genaueste Angebot zu machen und Ihr PCB auch erfolgreich herzustellen.
Klassenangabe auf der PCB-Zeichnung
In früheren Jahren haben sich viele Hersteller nicht besonders darum gekümmert, ob eine Leiterplatte bleifrei sein musste oder nicht. Aber die Zeiten haben sich seit 2004 geändert, und mit der Einführung von RoHS-Direktive (Restriction of Hazardous Substances) sind PCB-Hersteller verpflichtet, eine Vielzahl von Löt- und Flussmittelkombinationen zu unterstützen. Es folgen einige Hinweise dazu, wie Sie Ihr Design korrekt gemäß den RoHS-Anforderungen dokumentieren:
Ob es uns nun gefällt oder nicht – abgeschafft werden wird die RoHS-Direktive sicher nicht mehr. Um auch weiterhin vorn mitzumischen, achten Sie stets auf die korrekte Dokumentation Ihrer PCB mit spezifischen RoHS- oder Nicht-RoHS-Kennzeichnungen, um Verzögerungen in Ihrer PCB-Fertigung zu vermeiden.
Hinweis zur Montage/Fertigstellung von unbestückter Platine auf der PCB-Zeichnung
Nur um diesen Punkt ins rechte Licht zu rücken: Eine IPC-Studie hat ergeben, dass nicht weniger als ein Drittel der für die Rüstungsindustrie produzierten Leiterplatten im Ausland hergestellt wird. Ganz einfach ausgedrückt, müssen die finanziellen und rechtlichen Aspekte, die sich ergeben, wenn Sie Ihr Design nach Übersee schicken und von Personen bearbeiten lassen, die keine US-Staatsangehörigen sind, ernst genommen und umfassend dokumentiert werden. Die nachfolgenden Richtlinien sollten Sie beachten, wenn Sie Ihre ITAR-Anforderungen (International Traffic in Arms Regulations) dokumentieren:
Indem Sie Ihre ITAR-Anforderungen sorgfältig dokumentieren, vermeiden Sie, dass Sie und Ihr Fertigungsunternehmen einen irrtümlich falschen Umgang mit sensiblen ITAR-Daten riskieren. Dies wäre wohl auch so ziemlich das Letzte, welches Sie Ihrem Chef beichten möchten.
Hinweis zur ITAR-Konformität auf der PCB-Zeichnung
Als letzter Punkt sind die fehlenden Lagenabfolgen anzusprechen. Die genaue Anordnung Ihres Lagenaufbaus ist ein entscheidender Bestandteil Ihres Elektronikdesigns. Ganz speziell gilt dies für digitale High-Speed-Designs, die nach Signalpfaden mit angepasster Impedanz verlangen. Beim Dokumentieren der Lagenabfolge sollten Sie unter anderem auf Folgendes achten:
Vergisst ein Designer in seiner Dokumentation die Angabe der richtigen Lagenabfolge, sind falsch funktionierende Boards und Design-Iterationen das unliebsame Resultat. Befolgen Sie jedoch die obigen Richtlinien, müssten Sie Ihre Design-Intention richtig an die Fertigungsabteilung kommunizieren können, sodass dieses Problem bei Ihnen niemals auftreten dürfte.
Ideale Darstellung des Lagenaufbaus mit den Namen der zugehörigen Gerber-Dateien
Hier haben Sie sie - die fünf heiklen Punkte, gefürchtet von jedem PCB-Hersteller in einem Designer-Dokumentationspaket. Dennoch war dies nur eine kurze Aufstellung möglicher Richtlinien oder Spezifikationen, die Sie beim Erstellen Ihrer Dokumentation beachten müssen. Wenn Sie diese Hinweise in Ihr persönliches Repertoire an optimalen Vorgehensweisen aufnehmen, haben Sie in Ihrem Bemühen, Produktionsverzögerungen durch Fehler, Kommunikationsprobleme oder fehlende Dateien zu vermeiden, schon ein gutes Stück geschafft. Sie sollten unbedingt Draftsman kennen lernen, um Hilfestellung bei vielen dieser leidigen Aufgaben zu erhalten.