Hochauflösende Displays, externe GPUs, superschnelle externe Speicher, 10G-Ethernet-Adapter... die Liste der Anwendungen für Thunderbolt 3- und 4-Designs scheint unendlich. Das Thunderbolt-Protokoll wurde ursprünglich von Intel in Zusammenarbeit mit Apple entwickelt und im Februar 2011 veröffentlicht. Das Protokoll wurde dann weiterentwickelt, um mit USB-C kompatibel zu sein. Ursprünglich handelte es sich um ein proprietäres Protokoll, das für die Verwendung in neuen Produkten eine Lizenz und Lizenzgebühren erforderte. Um die Akzeptanz des Protokolls zu fördern, kündigte Intel jedoch an, dass Thunderbolt 3 und spätere Protokolle für OEMs und IC-Hersteller lizenzgebührenfrei sein werden.
Thunderbolt 3-Geräte bieten bidirektionale Datenübertragungsraten, die bis zu 40 Gbit/s erreichen – das ist eine massive Verbesserung gegenüber der Datenübertragung mit USB 3.1 Gen 2 mit 10 Gbit/s. Die nächste Generation von Thunderbolt 4-Geräten kommt jetzt auf den Markt, und Produktdesigner können die Hochgeschwindigkeitskommunikation mit wichtigen Computerperipheriegeräten hinzufügen, die die Thunderbird 3- oder 4-Protokolle verwenden. Obwohl Thunderbolt-Produkte einen USB-C-Stecker verwenden, sind die Design-Einschränkungen beim Thunderbolt-Design aufgrund der höheren Datenrate strenger. Außerdem muss eine Gerätetopologie gewählt werden, um Daten und Strom an die Peripheriegeräte weiterzuleiten. Wenn Sie Thunderbolt in Ihr nächstes Design integrieren möchten, sollten Sie einen Blick auf unsere Übersicht zum Thunderbolt-Design werfen.
Das Thunderbolt-Protokoll kombiniert PCIe und DisplayPort zu zwei seriellen Signalen und stellt diese Protokolle über eine USB-C-Verbindung bereit. Die Gleichstromversorgung erfolgt über ein USB-C-Kabel, und das Protokoll unterstützt bis zu sechs Peripheriegeräte pro Anschluss. Der PCIe-Teil der Schnittstelle kann auch als virtuelle 10G-Ethernet-Schnittstelle dienen; der Benutzer benötigt lediglich einen Adapter, um eine Ethernet-Verbindung bereitzustellen. Der Zugang zu diesen Protokollen über eine einzige Schnittstelle macht Thunderbolt zu einem viel flexibleren Protokoll als USB-C.
Da Thunderbolt 4 jetzt verfügbar ist und Intels neueste Tiger Lake Prozessoren dieses fortschrittlichere Protokoll unterstützen, lohnt sich ein Vergleich der beiden Protokolle. Die folgende Tabelle fasst einige wichtige Spezifikationen von Thunderbolt 3 und 4 zusammen.
|
Thunderbolt 3 |
Thunderbolt 4 |
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Unterstützte Schnittstellen |
|
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Gleichstromversorgung |
Standard (100 W) |
Standard (100 W) |
Display-Unterstützung |
2x 4K-Displays bei 60 Hz 1x 4K-Display bei 120 Hz 1x 5K-Display bei 60 Hz |
2x 4K-Displays bei 60 Hz 1x 4K-Display bei 120 Hz 1x 8K-Display bei 60 Hz |
Unterstützte externe Ports |
N/A |
Bis zu 4 externe Thunderbolt-Anschlüsse |
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Thunderbolt 3 und 4 ist, dass Thunderbolt 4 mit dem USB 4-Protokoll kompatibel ist; tatsächlich wurde USB 4 auf Basis der Thunderbolt 3-Standards entwickelt. Allerdings ist USB 4 immer noch auf die im Standard definierte maximale Datenrate beschränkt. Je nachdem, wie sich die USB-Standards zukünftig entwickeln, ist es möglich, dass sich auch Thunderbolt weiterentwickelt, um weiterhin schnellere USB-Datenraten zu unterstützen.
Was gehört zum Layout von Thunderbolt 3 und 4?
Die Kombination dieser digitalen Protokolle in einer einzigen Schnittstelle erfordert die Verwendung einiger spezieller Komponenten zur Steuerung der Datenübertragung zwischen einem Host und nachgeschalteten Peripheriegeräten. Zudem müssen diese Geräte auf Intels Chipsätzen im PC oder Server laufen, während die externen Geräte Thunderbolt-Controller benötigen, um Daten zu empfangen und an andere Geräte zu übertragen. Das Blockdiagramm unten zeigt die Systemansicht von Intel, bei der ein Intel-Chipsatz mit einem Thunderbolt-Controller im Host verbunden ist. Die Daten werden dann über USB-C an den Thunderbolt-Controller im Peripheriegerät übertragen. Abschließend stellt der Gerätecontroller einem Peripheriegerät die digitalen Daten über die PCIe- oder DisplayPort-Protokolle bereit.
In Bezug auf Layout und Routing müssen Thunderbolt-Designer viele Regeln befolgen, die bei PCIe, Thunderbolt, USB, Ethernet und anderen seriellen Hochgeschwindigkeitsprotokollen mit ~Gb-Datenraten verwendet werden. Thunderbolt kommt oft mit Docking-Stationen zum Einsatz, die mehrere Hochgeschwindigkeitsschnittstellen enthalten (z. B. alle oben genannten plus HDMI, Audio, VGA etc.), daher ist die Unterdrückung von Interferenzen und differentiellem Übersprechen ein Hauptanliegen.
Dies sind einige wichtige Richtlinien für die Auswahl von Komponenten und das Layout dieser Systeme:
Wenn Sie PCIe, DisplayPort oder ein anderes Hochgeschwindigkeitsprotokoll layouten müssen, sollten Sie die besten PCB-Layout- und Routing-Tools der Branche verwenden. Die regelbasierte Design-Engine in Altium Designer®enthält einen integrierten Solver für elektromagnetische Felder von Simberian, der Sie beim Design von impedanzkontrollierten Kanälen unterstützt und wichtige Regeln für das Thunderbolt-Design einhält. Sie können auch die integrierten Pre-Layout- und Post-Layout-Simulationstools verwenden, um das Signalverhalten in verschiedenen Bereichen Ihres Systems zu simulieren.
Wenn Sie Ihr Design fertiggestellt haben und Ihr Projekt mit anderen teilen möchten, können Sie auf der Altium 365™-Plattform mühelos mit anderen Designern zusammenarbeiten. Wir haben nur an der Oberfläche dessen gekratzt, was mit Altium Designer auf Altium 365 möglich ist. Eine ausführlichere Beschreibung der Funktionen finden Sie auf der Produktseite oder in einem der On-Demand Webinare.