Vor über 25 Jahren hatte der Gründer der FIRST Robotics Competition (FRC) und umtriebige Erfinder Dean Kamen die Vision von einem Highschool-Robotik-Wettbewerb, der dem Super Bowl in Energie und Spannung in nichts nachstand. Eine Veranstaltung, die aus MINT-Schülern Superstars machen und ihnen eine unerschütterliche Leidenschaft für MINT-Aktivitäten und -Berufe einimpfen würde.
Chris Jennings verfügt über eine ansteckende Begeisterung für die FIRST Robotics Competition (FRC) und eine schillernde Vergangenheit bei der FIRST-Organisation. Zu dem Team, das er aktuell betreut – Mechanical Mayhem 1519 – gehört auch das jüngste (und letzte) seiner sieben Kinder, die an FIRST-Wettbewerben teilgenommen haben. Ab 2004 betreute Jennings ein Team in der FIRST Lego League (FLL), wo 9- bis 14-jährige Schüler mit Lego-Konstruktionen gegeneinander antreten. Zum Ende der Saison waren viele Schüler zu alt für das Programm und wandten sich dem FRC-Programm auf Highschool-Ebene zu. 2005 gründete Jennings als Coach das Team Mechanical Mayhem 1519 und verpasste seitdem keinen Wettbewerb mehr.
Jennings ist seit über 30 Jahren Elektroingenieur und entwickelt ASICs und Vektorprozessoren, beschäftigt sich aber auch mit grundlegendem Design. Außerdem hat er eine erfolgreiche Beratungsfirma geführt und in Teilzeit am Daniel Webster College unterrichtet. Jennings hat etwa vier Jahre lang bei Altium gearbeitet.
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Neben seiner Funktion als Coach entwickelte er auch die Architektur für das aktuelle Robotik-Steuersystem, das seit dem Wettbewerb 2009 weltweit verwendet wird. In Zusammenarbeit mit freiwillig helfenden Unternehmen legte er die technischen Daten fest und entwickelte die Controller von Grund auf. Dazu zählen drahtlose Kommunikation, Bildverarbeitung, intelligente Motorsteuerung, Geschwindigkeitsregelung und Drive-to-Limit-Fähigkeiten. Seine Entwicklung ersetzte einen sehr einfachen 8-Bit Controller auf PIC-Basis mit 40 MHz Taktfrequenz. Der neue Controller verschaffte den Teams zehnmal mehr Funktionalität – mit einem Power-PC-basierten, mit 400 MHz getakteten Controller und einem 32-bit-fähigen Gleitkommaprozessor mit SSD. Diese Controller werden jedes Jahr wiederverwendet.
Das Team von Jennings, Mechanical Mayhem 1519, ist eine gemeinnützige Organisation nach Artikel 501C3 des US-amerikanischen Steuergesetzes und besteht aus Schülern aus 10 bis 15 Städten, die keine schuleigenen Teams haben. Um das Jahresbudget von 30.000 bis 40.000 Dollar aufzutreiben, müssen alle Schüler mit ihren Eltern Spenden sammeln. Der Großteil der Gelder kommt von Sponsorfirmen wie BAE, Altium und PTC. Ortsansässige Maschinenbauer, technische Mentoren und andere bieten wertvolle Dienstleistungen kostenlos an.
In diesem Jahr setzte sich Mechanical Mayhem 1519 in mehreren dramatischen Situationen bei regionalen Qualifikationsveranstaltungen durch und konnte einen der begehrten Plätze für die Weltmeisterschaften ergattern, die vom 26.-29. April in St. Louis, Missouri, stattfinden. 600 Teams kämpfen um den Weltmeistertitel.
Durch groß angelegte Wettbewerbe, die in Sachen Leidenschaft jedem Sportereignis das Wasser reichen können, hat die FRC Tausende Schüler weltweit zu MINT-Karrieren inspiriert. Vor der Wettkampfsaison erhalten die Schüler unvergleichliche Praxiserfahrung beim Bau komplexer, autonomer und ferngesteuerter Roboter. 2017 hieß das Thema SteamWorks, wobei die Teams eine Reihe spezieller technischer Herausforderungen und Aufgaben von ihren im Team konstruierten Robotern lösen lassen mussten.
Danach gefragt, warum er immer noch jedes Jahr so viel Zeit und Energie in die FRC-Betreuung steckt, antwortete Jennings: „Aus zwei ganz bestimmten Gründen. Erstens ist die FRC eine der wenigen Sportarten weltweit, bei der alle Teilnehmer in die Profiliga aufsteigen können.“ Das heißt, dass all diese Schüler eine Karriere im MINT-Bereich anstreben können.
„Zweitens“, schloss er, „macht die FRC einfach mehr Spaß als die Polizei erlaubt!“